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Donnerstag @ 10/08/2015
(3) Liebesbekundigungen
Verantwortungstakt(los).

Ich bin ratlosmüde. Nach der Arbeit werfe ich mich aufs Bett und starre an die Decke. Die Arbeit macht mir zwar mit jedem Tag mehr Spaß und mein Team ist (toi toi toi) super. Dennoch fühle ich mich schrecklich hilflos. Wie ein Hamster in einem Rad, das sich von alleine dreht. Je mehr ich versuche meinen eigenen roten Faden zu finden desto langsamer komme ich von der Stelle.

In meiner neuen Kita habe ich meine erste eigene Gruppe bekommen: Lauter 2 jährige Kinder. Die anfallenden Elterngespräche und die Thematik der Eingewöhnung war im Studium ziemlich spannend - die Aussicht auf Elternarbeit ließ mich kalt. Aber jetzt fühle ich mich als würde ich sämtliche Kinder auf meinen Schultern tragen. So viel Verantwortung! Einen Gruppenkollegen bekomme ich erst im November. Das ist wohl normal so. Aber trotzdem fühle ich mich überfordert.

Gleichzeitig erfüllt mich die Aussicht auf die Arbeit mit den Kindern jeden Tag aufs neue mit Freude. Was will ich mehr? Das Vertrauen, dass ich mir stückchenweise erarbeite, erfüllt mich mit Stolz. Das hier ist meine Gruppe - die Kaulquappen. Ich schaff das. Das sind meine Kinder, sie sind süße, funkelnde und einzigartige Wesen.
Heute habe ich zum ersten Mal ein kleines Geschöpft während der ersten großen Trennung getröstet . Trotzdem habe ich das schreckliche Unbehagen etwas falsch gemacht zu haben. Was, wenn sie mich jetzt hasst, weil ich sie von ihrem Vater getrennt habe? Was, wenn sie mich in Gedanken dafür verantwortlich macht, dass es so lange dauerte, bis ihr Papa wiederkam? Die Eingewöhnung(en) die ich durchführen muss sind viel zu schnell - wir haben laut Chefin nicht die Zeit, alle Kinder 4 Wochen einzugewöhnen. So viele Eltern passen gar nicht in den Gruppenraum. Zeit ist Geld. Die Kita macht sonst Miese. Also überspringe ich (meiner Meinung nach) wichtige Ruhephasen innerhalb der Eingewöhnung und reduziere alles auf einen kurzen Plan. Trotzdem möchte ich die Kleinen vor Trennungsverlusten und Misserfolgen, die ich ihnen auflade, schützen - schließlich sind sie hier die Protagonisten! Ich habe bereits jetzt schon Fehler in der Eingewöhnung gemacht, schade ich ihnen damit nun unwiderruflich?

Morgen habe ich endlich mal Unterstützung für den Morgenkreis mit den Kleinen (ich schäme und winde mich schrecklich beim singen. Und Erzählrunden sind mit Zweijährigen schwer möglich. Hilfe! Bisher habe ich nur Erfahrung mit den Jahren 4+.). Leider auch nur morgen.

Es ist ein ständiges Auf und Ab. Es macht glücklich, aber auch kaputt. Ich weiß nicht, ob ich zu viele Fehler mache und ständig zu aufgeregt bin. Ich ärgere mich etwas, keine erfahrene Person an meiner Seite zu haben. So viel Verantwortung zu tragen.

PS. apropos #neuesvomZahnarzt: Zahnärztin Nummer 4 ist genauso ratlos. In 2 Wochen soll ich nochmal Bekanntschaft mit ihrem neuen Röntgengerät machen. Das alte tut's wohl nicht so. Ansonsten Schmerzen beim Kauen runterschlucken und hoffen, dass es besser wird.

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