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Donnerstag @ 6/18/2015
(3) Liebesbekundigungen
Mit Monsterfreunden auf der Nordcon 2015.


Kennt Ihr das, wenn ihr vor lauter Tatendrang und Motivation gar nicht dazu kommt, anständige Fotos zu schießen? Zumal mir vorhin, als ich mir zum ersten Mal die geknippsten Bilder angeguckt habe, auch erst aufgefallen ist, dass ich a) selber auf keinem einzigen Bild mit drauf bin (meine Leute halten nicht viel von Gruppenfotos) und b) die Kamera sehr sehr schlechte Schnappschüsse macht. Fast alles verwackelt. Das bin ich gar nicht mehr gewohnt! Grimpf. #verwöhntesGör

Meine erste Rollenspielconvention (Nordcon) war SCHÖN. Wirklich. Trotz schlechtem Wetter, viel Herumgerenne und seltsamen Mitspielern. Ich fange einfach mal tagebuchartig an, wem das zu viel wird, soll sich eben nur die bunten Bilder angucken!


#Ankunft, Freitag 12. 6.:
Die Busfahrt war nett, der gesamte Fernbus war vollgestopft. Beim Koffer- und Reisetaschen abladen teilte uns der Busfahrer mit, dass es nur einen einzigen nicht besetzten Platz gab. Bis kurz vor der Abfahrt (der Bus war sogar schon angefahren!) schien ich den erwischt zu haben (wir waren zu Dritt – unsere vierte Person im Bunde, Steven, musste wegen eines Marathons nachanreisen) – doch dann stürmte eine kleine Person die Bühne und fragte mich freundlich, ob ich nicht rutschen konnte. Konnte ich nicht. Aber am Fenster durfte sie sitzen! Ich warf einen Blick hinter mich und stellte fest, dass zwei Reihen hinter mir ein dicker, grobschlächtiger Mann mit viel freier Hautfläche saß der mich und die kleine Person grimmige Blicke zuwarf. Kommt bloß nicht auf die Idee, jetzt noch Plätze tauschen zu wollen. Platzverteidigungstrategie.
Drei Stünden später kamen wir im hübschen Hamburg an. Hübsch ist hier nicht mal ironisch gemeint – der Busbahnhof von Hamburg macht im Gegensatz zu dem Berliner ZOB wirklich etwas her! Wir wurden zwar zwecks Conaufbaus eigentlich an Ort und Stelle erwartet, aber einen Kaffee trinken in der örtlichen goldenen Möwe war noch drin, dachten wir uns:


Die Ubahn war dank eines freundlichen UrHamburgers (einem Ubahnmitarbeiter mit wunderbaren Dialekt!) überwunden, auch wenn Jessi (im Bild oben das lila Tentakelmonster) sich ausversehen zwei Tickets kaufte. Jaja, diese Technik heutzutage.
Statt Zeltaufbau hieß es auf dem Sportplatz dann, Wasser schleppen! Auf der Rasenfläche, auf dem die LARP Orga (bei der ich aushalf) stationiert war, hatten sich in den letzten Woche viele viele süße Kaninchen wohl gefühlt. Und das sah man. Der Boden war löchrig. Und diese Löcher galt es nun mit viel Sand (aus dem Kasten, der normalerweise für Sprungübungen angelegt wurde) und Wasser stopfen.

Das hübsch-mittelalterlich weiß-gelb gestrichene Zelt ist unseres. Höhö.
Später am Abend lief ich mit meiner Monstertruppe dann in die Hauptbasis des Nerdtums, der Grundschule, die auch schon hoch aktiv war – Verkäufer hatten ihre Ware bereits aufgebaut und hier schien alles so viel fleißiger und Bienchenhafter als drüben, bei der Schlachten/LarpOrga. Allerdings wirkte sich das auch bereits auf die Luftqualität aus. Mehr brauche ich dazu nicht zu schreiben, oder?
Die Listen für Rollenspielrunden hingen, nach einiger Suche, auch aus – allerdings hatten weder Jessi, Marcel noch ich wirklich Lust, uns noch diesen Abend in ein Abenteuer zu stürzen, und da mein bärtiger Steingolemfreund namens Marcel höchst interessiert auf einen Game of Thrones Workshop starrte, schloss ich mich ihm zusammen mit Jessi einfach an.
Fehler! Der Leiter des Workshops hatte den Begriff „Work“-shop wohl missinterpretiert. Es wurde eher zu einem 'Listen'-shop.
Nach einem amüsanten halbstündlichen Vortrag über die elbische Grammatik in Mittelerde und ihre Auswirkungen auf George R .R. Martins Werk (und das alles in einem Grundschulraum auf Ministühlen und mit lustigen Bildern an den Wänden!) fing er an, richtig zu schwafeln. Welche Pen & Paper Systeme sich denn für ein Nachspielen von Game of Thrones (na gut, so hat er es nicht ausgedrückt – aber so kam es bei mir an) eignen würden, welche nicht. Das dafür erfundene Rollenspielwerk „Ein Lied von Eis und Feuer“ war es seiner Meinung jedoch nach nicht. Viel zu abenteuerbetont und zu wenig Strategie und List und Tücke. Stattdessen schlug er das System Birthright vor. (Wer sich dafür wirklich interessiert, kann mir gerne mal ein Kommentar oder eine Emailadresse hinterlassen, aufgrund von Mitleidsgefühlen habe ich mich nämlich in die sehr sehr kleine Liste an ‚Wer hat Interesse an meiner Recherchearbeit‘- eingeschrieben und bin jetzt stolze Besitzerin über Informationen, die ich nie nutzen werde. Ich habe nie vor, Game of Thrones realitätsgetreu nachzuspielen. Ich habe keine einzige Folge GoT zu Ende geschaut! Nette Sache, die, aber mir zu viel Mord und Totschlag (nagut. In The Walking Dead auch. Aber das ist ja was gaaanz anderes!) zumal ich sowieso schon spoilervorbelastet bin.)
Nagut. Der Abend klang aus, ich verzog mich in meinen ausgerollten Schlafsack und versuchte etwas zu pennen – was mir sogar gelang!
 
# Samstag, 13. 6.:
Da das lila Jessimonster mich kurz nachdem die Sonne aufgegangen war schon aus dem Schlafsack zog, krabbelte ich ihr ohne Kaffee zur Rollenspielliste, um mich in irgendeine Gruppe einzuschreiben, hinterher. Ha! Gelacht. Natürlich schlafen Nerds lange. Knapp zwei Stunden warten später hingen dann die ersten richtigen Listen auch aus. Wir besuchten solange das Treppenhaus, da außer einem Kaffeestand noch nichts aufhatte, auf dieser gottverdammten Messe.
Lange Rede kurzer Sinn: Eine Myranorrunde später besaß ich fundiertes Wissen über die Meerescharaktere im neuen Myranorband und eine Tritione (eine Art Meerjungfrau), einen myranorschen Götterwürfel (<3) und sehr sehr schwache Nerven. Gott, die Mitspieler in meiner ersten PnP Runde waren SCHRECKLICH. Die Spielleiterin tat mir wirklich Leid, in einem kleinen Klassenraum mit zwei weiteren Rollenspielgruppen herumbrüllen und dabei Unterwasserstimmung aufkommen zu lassen, ist echt schwer. Zumal es ihr ein Teil unserer Runde auch echt schwer machte („Aber wenn ich meinen Charakter jetzt einfach mal ausrasten lassen will, tu ich das! Ich will nicht wegteleportiert werden! Menno! Ich werfe jetzt Steine auf den Palast, bis er einstürzt. Ha. Das HABT ihr nun davon!“).

Die Klassenraumatmosphäre wurde in jeder Runde erneut übertroffen.

Am Abend spielte ich zum ersten Mal Werwolf! Über die Spielrunde ist nicht viel zu sagen, außer, dass der Spielleiter aussah wie Jesus und ich den einen Mitspieler am nächsten Morgen auf dem Männerklo (das die im 2. Und dritten Stockwerk auch nur so wenig Frauentoiletten haben! Ich latsch doch nicht durch die halbe Schule, bitte. Im Männerbereich ist doch eh nix los.) wiedertraf (was ihm höchstpeinlich war, er schaute mich jedenfalls echt bitterböse an.).

Zitat der Spielrunde:
Mitspieler eins: "Wir brauchen noch ein Alphatier. Ich finde ja, der Weiseste und erfahrenste von uns sollte es werden."
Marcel: "Ja. Was nicht sagt, dass beide Eigenschaften unbedingt in einer Person wiederzufinden sind." *schaut Mitspieler eins bedeutungsvoll an*
Mitspieler eins: "Dann sollte es der bescheidenste von uns sein." *schaut mich an*
Ich: *noch immer als Wolf verwandelt* "miep? knurr fiep winsel"
Marcel: "So ist es also entschlossene Sache."
Ich: "jauuul!"

#Sonntag, 14.6.:
Der letzte Tag brach an – diesmal standen wir nicht ganz so früh auf, und waren rechtzeitig an den Listen, um zuzusehen, wie sich ein dicker bärtiger Mann mit einem einzigen schwitzigen Satz auf die letzte Splittermond Runde stürzte – und seine vier Freunde miteintrug. Danke. Echt. Wieso spielt man nur mit seinen eigenen Leuten, wenn man auf eine Con geht? Konnte der das nicht zu Hause tun und seine eigene Splittermondrunde aufmachen?
Also sollte es Vampire: The Masquerade werden, was im Nachhinein auch wirklich ein guter Entschluss war – von allen drei Runden war es bei weitem die lustigste und leiseste Runde. Auch wenn wir zwecks Dummheit und Zeitmangel (wir waren bei weitem die schlechtesten Vampire, jedenfalls gefühlt.) leider abbrechen mussten, bleibt sie mir jedoch sehr sehr positiv in Erinnerung.

Zitat der Runde:
"Wir müssen ihnen Drogen unterschmuggeln, dann fliegen sie auf und die Polizei kann sie abholen. Dann sind wir sie los." *ruft einen Dealer an*
"Wir wollen Drogen. Am besten Crystal Meth. Irgendwas einfaches."
"Wir sollten es noch etwas mischen, damit es nach mehr aussieht. Mehl geht doch, oder?"



Alles in allem konnte ich die Nordcon, auch wenn außer einem wirklich coolen Würfelhändler aus Polen das Angebot an nettem Zeug echt schlecht war, gut zum Ausprobieren neuer Spielsysteme nutzen. Es war zwar nichts dabei, was ich noch nicht kannte, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich auf jeden Fall irgendwann mal in einem Werwolfsrudel jagen und mich als Vampir besser anstellen möchte! (:
Am Nachmittag des letzten Tages half ich dann noch bei den Larpschlachten mit – insgeheim ärgerte ich mich etwas darüber, das nicht noch mehr getan zu haben, da ich so gerne mit Jugendlichen und Kindern UND Erwachsenen zusammenarbeite, aber letztendlich war ich auch nur Auf- und Abbauhelfer gewesen und hatte stattdessen die Chance Rollenspielrunden zu suchten.
Entschuldigt also bitte die schlechten Bilder – sie sind alle gemacht worden, wenn gerade nicht viel los war, und dementsprechend auch etwas langweilig. Wenn eine Horde Schaumstoffwaffenbewaffneter auf dich zurast, greife ich nicht zur Kamera, sondern zu meiner eigenen Waffe (;
Was für (Rollenspiel)Conventions habt ihr schon besucht? Kennt jemand die Nordcon? Erfahrungen, Erfahrungen! Ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt!

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