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Dienstag @ 11/27/2012
(17) Liebesbekundigungen
Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

Jedenfalls sind die wahren Helden nicht die Leute, die Sachen tun; die wahren Helden sind die, die Dinge BEMERKEN, die AUFMERKSAM sind. Der Typ, der die Pockenimfpung erfunden hat, hat eigentlich nichts neu erfunden. Er hat nur bemerkt, dass Leute mit Kuhpocken keine echten Pocken bekamen.
Ein Buch, das mich zum Heulen und Lachen gleichzeitig bringt, das gibt es selten. Hazel ist jung und hat Lungenkrebs. Ohne Heilungschancen. Trotzdem hasst sie Krebsbücher und Mitleid wie die Pest - stattdessen vergräbt sie sich lieber in den Roman 'Ein herrschaftliches Leiden', der zwar genau dies ist (also ein Krebsbuch), aber dennoch viel viel tiefsinniger und poetischer.
Dann trifft sie (im buchstäblichen Herzen Gottes) Augustus und beginnt sich zu verlieben - ein herrlicher Auftakt für eine süße, aber nicht überzuckerte und doch herrlich kitschig schöntraurige Romanze.

Im Grunde genommen finde ich Krebsbücher auch doof. Wie kann ein Buch, das hauptsächlich mit seiner Traurigkeit und seinen Schickssalsschlägen punktet, auch gehasst werden? Deshalb ja 'doof', weil man sich irgendwie schlecht fühlt, wenn man etwas dagegen sagt. So ist "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" allerdings ganz und gar nicht - der Leser wird mitgenommen auf eine sarkastisch geladene Lebensbeschreibung einer Jugendlichen. Ganz normal. Nur eben mit dem Krebsbonus. Und Champagner.

John Greens Schreibstil ist mal locker flockig und dann wieder heiter-bewölkt, poetisch stickig und sonnenregenschön. Ohne Moralzeigefinger spricht er die unterschliedlichsten Themen an, die einem Menschen der Krebs hat, eben bedrückt - Tod, Umgang mit eben diesem, und Leben.

Es fällt mir nicht leicht, "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", loszulassen - Hazel Grace, Gus und Isaac haben mich, obwohl sie letztendlich nur ganz normale Jugendliche sind, so sehr in ihren Bann geschlagen, dass es mir brutal vorkommt, sie nun alleine zu lassen. Es ist ein tränenreicher Abschied, dem einen das Buch liefert, aber er ist es wert. Eines der wenigen Bücher von denen ich wirklich sagen könnte, dass sie meine Sichtweise auf Krankheiten & den Umgang mit diesen, wenn auch nur ein kleines Stück, verändert haben. 


Ich glaube, dass das Universum bemerkt werden will. Ich glaube, das Universum ist unwahrscheinlich pateiisch, was das Bewusstsein angeht. Ich glaube, dass es Intelligenz belohnt, weil es ihm schmeichelt, wenn seine Eleganz erkannt wird. Und wer bin ich, der mitten in der Geschichte lebt, dem Universum zu sagen, dass es - oder meine Wahrnehmung von ihm- vergänglich ist?

Wie ist Eure Meinung zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter? Habt Ihr es gelesen? Würdet Ihr es lesen? Mögt ihr Krebsbücher (oder dergleichen)? Warum? (:

Autor: John Green
Verlag: Hanser
Seiten: 285
Erscheinungsdatum: Juli 2012
ISBN: 978-3446240094
Aus: den USA

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