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Donnerstag @ 9/17/2015
(7) Liebesbekundigungen
Dinge die ich hasse #1:Schuhe kaufen

Wenn es eins gibt, womit man sich so richtig die Laune verderben kann, dann ist es mit mir Schuhe kaufen zu gehen. Ich hasse das nämlich. Nicht, weil ich mich nicht entscheiden könnte welches Paar ich denn nun nehme oder wohin mit meinem Geld - haha, nö. Ich finde einfach nie die Richtigen. Nicht, weil ich so viel Auswahl hätte oder mir keine gefallen - haha, nö. Es gibt sie einfach nicht in meiner Größe.
Dabei ist die Nummer der Größe meiner Füße sogar die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest! 42. Wäre sogar cool, wenn es dabei nur nicht um Fußbedeckungen meiner Spezies gehen würde. Anscheinend gibt es unglaublich viele Leute mit derart großen Füßen weil die Exemplare die MIR gefallen in der Größe immer gerade ausverkauft sind. (Oder so große Schuhe werden einfach nicht hergestellt. Wie oft komme ich an Schuhen vorbei, denke 'och, die sehen nett aus!', suche fünf Minuten lang verzweifelt das Regal mit Schuhgröße 42 im Laden und dann, wenn ich es gefunden habe,  anschließend meine Schuhe. Und finde sie nicht. Im Regal befinden sich ausschließlich Gummistiefel und Crocs.)
So auch gestern.

Meinem Schuhkartonstapel nach hätte ich bereits ein neues Eigenheim daraus bauen können. Oder ein Spieleparadies für meinen Kater. Stattdessen versuche ich nett zu sein und fange an die Kartonagen (mit Schuh) wieder zurück an ihren Ursprungsort zu bringen (jeder Schuhverkäufer verdreht an dieser Stelle die Augen, weil natürlich jeder weiß, dass ich die Kartons NICHT so zurückstelle, wie ich sie vorgefunden habe. Mal ist der Preis nicht deutlich sichtbar und mal steht da einfach ein falsch eingeordneter Schuh. Hey, ich hab mich bemüht! Sechs, setzen.). Als auf einmal zielstrebig und sicher eine Frau auf mich zustiefelt (haha, pun intended)  bekomme ich Angst. Um sie herum glitzert es ein wenig und ich fühle mich geblendet.



Ich blinzele. Für einen Moment überlege ich ernsthaft auf ihre Frage zu antworten. Ich könnte Sie in eine weit entfernte Ecke des Raumes schicken und dann schnell fliehen. Sailor Strawberry benutzt Fluchtseil. Allerdings bin ich dann doch nicht so mutig und antworte mit einem piepsigen:

Dann fällt mir ein, dass ich hier ja gar nicht arbeite, ich also gar nicht bescheid wissen MUSS. Das teile ich der Dame mit. Sie guckt enttäuscht und auch etwas beleidigt, dreht sich mit einem skeptischen Blick langsam von mir weg. Trage ich irgendwo einen Aufkleber mit RENO auf mir herum, oder wieso überlegt sie so lange? Ich räume die Zeichen meines Großfusses (also die Kartons) weiter weg und fühle mich irgendwie schuldig. Als hätte ich sie irgendwie verraten. Also die Frau, nicht meine Füße.
Als ich dann endlich einen Schuh finde, der irgendwie passt UND halbwegs gut aussieht (das zu kombinieren ist nämlich die große Kunst. Meine Mutter meint immer, ich solle mich nicht so anstellen, in meiner Größe hätte ich nunmal keine Auswahl und müsste dann eben bescheidener sein. Ich will mich aber wohlfühlen UND mich nicht schämen müssen aus dem Haus zu gehen!) passt mir die 42 nicht. Zu groß.
Ich fühle wie irgendwo, irgendeiner hämisch lacht und dabei etwas grunzt.
Dann gehe ich zur Kasse und bestelle mir die Schuhe in 41, mir wird mitgeteilt, dass sie mir irgendwann zufällig per Post geliefert werden (und bestimmt wieder direkt an die Poststelle zurückgehen, da unser Briefträger oft zu faul ist Zettel in die Briefkästen zu stecken) und weiß nicht so recht, ob ich mich nun freuen oder einfach nach Hause gehen und ein Eis essen sollte.


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