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Freitag @ 7/05/2013
(6) Liebesbekundigungen
The Last of Us.

 (Ich kann Euch beruhigen, dieser Text ist absolut spoilerfrei! (; )

Wie kann ich ein Review über ein Spiel schreiben, dass mir derartig gut gefällt, dass ich absolut nichts - nichts auszusetzen habe? So etwas geht kaum. Also, zum einen, dass ich nichts auszusetzen habe (sieht man mal von ein bis zwei kleinen Bugs ab) als auch das Schreiben. Klar, die Idee, in The Last of Us moralische Entscheidungen einzubauen, klingt gut - aber hätte das nicht die ergreifende Geschichte die uns hier in fast gänzlicher Vollkommenheit erzählt wird, kaputt gemacht? Oder zumindestens verfälscht? Denn dies ist genau das Stichwort, was ich brauche, um The Last of Us zu beschreiben: Unverfälscht, ehrlich.

The Last of Us hat im Grunde genommen eine simple Idee wie sie viele Apokalypsenwerke schon zuvor gehabt haben. Sogenannte Runner, Untote, von einer bösartigen Sorte Pilz befallenen Menschen, rotteten fast die gesamte Menscheit aus. Fast die gesamte? Nein, denn ein kleiner Teil Verbliebener kämpft auch Jahrzehnte danach noch gegen den inzwischen grausam und überlebensnötigen Alltag an. Die Menschen leben nun in kleinen Siedlungen oder Baracken, manche ziehen auch lieber mit Gangs umher und machen krumme Dinger, auf jedenfalls scheint es fast als hätte die Natur einen großen Teil der Erde zurückerobert. 

In dem Spiel spielt man selbst den etwas in die Jahre gekommenen Joel, der sich nach fast 20 Jahren mehr oder weniger an das tagtägliche Überleben gewöhnt hat. Zusammen mit seiner Kollegin Tess macht er sich eines Tages auf, einen Deal mit einem Bekannten abzuschließen, der scheinbar die Lieferung der eingeplanten Waffen verzögert - aus welchem Grunde auch immer. Doch natürlich kommt es nicht ganz, wie geplant, und der Coup läuft schief: Stattdessen befindet er sich keine paar Stunden später im Besitz eines anderen Auftrages: Auf einmal soll er die 14 jährige Ellie quer durch die verseuchte Stadt Boston bringen, um an seine Waffen zu kommen.

  
 Langer Trailer. 

Kurzer Trailer.

The Last of Us ist ein Spiel, das durchwegs überraschen kann. Diese können zum einen storytechnisch, als auch moralisch bedingt sein. Als ich das Spiel startete hatte ich zwar schon hohe Erwartungen (der Hype hat seinen Beitrag geleistet) hätte aber bei weitem nicht gedacht ein derartig feinfühliges und sensibles Spiel spielen zu können, in dem nicht nur die Handlungen und Gefühle der Menschen nachzuvollziehen, als auch zu erkennen und wahrzunehmen sind."Ganz große klasse" klingt jetzt so platt und pauschal dahergesagt, trifft es aber dennoch im Kern, gerade weil das Spiel schon ab den ersten 5 Spielminuten mich an die Hauptfiguren bindet, wie kaum ein anderes. Doch auch im Laufe der Zeit weiß es zu begeistern: Kampfeinlagen wechseln sich mit gut dargestellt und reflektierende Videosequenzen ab, die sowohl tiefgründig sind als auch zum Nachdenken anregen.

Doch kommen wir zu den langweiligen Fakten:

Gameplay. Fair - und realistisch. Waffen sind nicht immer schnell zu handhaben oder zu wechseln, scheinen (soweit ich das beurteilen kann, ohne jemals eine Schusswaffe in der Hand gehabt zu haben :'D) aber realistisch getroffen zu sein. Gegner sind intelligent aber nicht unbedingt immer unberechenbar. Geräusche sind wichtig, Schleichen ein unabdinglichen Mittel um auch mal ohne Kämpfe aus Situationen hinauszukommen (was durchaus möglich ist - im Gegensatz zu Unchartet 1 oder 2). Medipacks und ähnliche Hilfmittel müssen hergestellt werden, dazu muss man sammeln, was widerum aber nicht schwer ist, solange man sich eine gute Portion Neugier bereitstellt.

Ladezeiten halten sich, wenn man mal vom Starten + Installieren des Spiels absieht, auch sehr in Grenzen. Falls man einen Encounter nochmal widerholen möchte, geht das meistens sehr schnell. Die Speicherpunkte sind dabei zumeist sehr fair gesetzt (im Gegensatz zu Bioshock: Infinite, da habe ich mich zum Teil kariert geärgert!) und häufig.

Zur Atmosphäre und Musik brauche ich im Grunde genommen nichts zu sagen. Erster Punkt versteht sich von selbst und ist durchwegs vorhanden und absolut greifbar, zweiter Punkt ist leise, aber beständig und einfühlsam. 

The Last of Us ist vieles: Witzig, melancholisch, bedrückend, zärtlich, brutal, liebevoll - ein Spiel voller Facetten, die alle derartig gut um das komplexe und schwierige Thema des Vatergefühls herumgesponnen sind, dass man meint, selbst mit Joel und Ellie mitzuleben. Gerade im Hinblick auf das Ende, bleibt mir nur zu sagen, dass ich noch nie ein derartig lebensechtes Spiel spielen durfte. <3


Zehn von zehn Erdbeersternen.


The Last of Us
Entwickler: Naughty Dog
Plattformen: PS3
Erscheinungsdatum: 14. Juni 2013
Genre: Survival-Thriller, Dystopie
Singleplayer + Multiplayer, USK 18, Website 

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