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Donnerstag @ 4/18/2013
(8) Liebesbekundigungen
Die Welt, wie wir sie kannten.


Ein Mondspektakel! Ein Asteroid soll auf dem Mond einschlagen und alles wird live übertragen. Fast alle reden darüber, nur Miranda lässt es im Grunde genommen ziemlich kalt. Sie hat bald Abschlussprüfungen und geht noch zur Highschool. Da sie jedoch keine Spielverderberin sein will setzt sie sich zu ihrer Familie, bestehend aus ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder Jonny auf die Terasse, und sie beobachten den Einschlag durch ein Teleskop - doch dann kommt alles anders. Und auf einmal ist der Mond viel näher an der Erde, als berechnet.

Im Grunde genommen ist "Die Welt, wie wir sie kannten" kein normales Weltuntergansgbuch. Denn die Welt geht ja nicht direkt unter. Miranda und ihre Familie müssen viel eher mit den Auswirkungen, die die Verschiebung des Mondes mit sich führen, klarkommen: Veränderte Gezeiten, Tsunamis, Wirbelstürme, Erdbeben, Blizzards.. und Vulkanausbrüche. Was anfangs ziemlich langweilig klingt entpuppt sich in dem Roman von Frau Pfeffer als emotionales Meisterwerk - Miranda führt Tagebuch über das Jahr, in dem nichts mehr so ist, wie es vorher mal war. Das sind viele Veränderungen, und alles kommt pö a pö auf sie und ihre Familie zu: Vom "Wie viel Katzenstreu müssen wir bunkern?" bis hin zu der Tatsache, dass sie von nun an nicht mehr im Fanforum eines bekannten Eislaufstars posten kann, ist alles dabei.

Es fiel mir sehr leicht, mich Miranda und ihren Problemen nahe zu fühlen - und mit ihr zu lachen, wenn ihre Familie mal wider ein Hoch erlebte. Gerade durch durch dieses langsame heranwachsen an die Familie, dem gefühlvollen Schreibstil und der Tatsache, dass der Roman sich viel Zeit nimmt, um die zwischenmenschlichen und  geographischen Auswirkungen so einer Mondverschiebung zu beschreiben, hatte ich das Gefühl Mirandas Tagebuch nie wieder loslassen zu wollen.

Natürlich verändert sich ihre Familie (charakterlich und verhaltenstechnisch) innerhalb dieses Jahres - nicht schnell, aber stetig. Gerade die Schlichtheit dieses Romans bringt mehr Gefühle auf, als es eine emotionale Achterbahnfahrt tun würde. Es lässt die Protagonisten greifbar und real erscheinen, und man hat das Gefühl, ja, so etwas könnte auch hier passieren.. Wie würde man selbst reagieren?
Fazit: Ein sehr zu empfehlende Dystopie, die nicht nur durch die Tatsache, dass sie sich einer doch so simplen Idee bedient, begeistert, sondern auch durch ihre gelungenen tiefgründigen Charaktere und großer zwischenmenschlicher Gefühle.

von fünf Monden.
Wie würdet Ihr an Mirandas Stelle reagieren? Würdet Ihr bei Eurer Familie bleiben, oder versuchen woanders Euer Glück zu finden? Kennt ihr das Buch, oder würde es Euch interessieren? 
Titel: Die Welt, wie wir sie kannten (Band 1)
Autor: Susan Beth Pfeffer
Verlag: Carlsen
Seiten: 416
Erscheinungsdatum: 1. 10. 2012
ISBN: 9783551312037
Aus: Amerika
Die Enklave ist im Carlsen Verlag erschienen, bestellen kann man es hier.

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