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Montag @ 11/05/2012
(4) Liebesbekundigungen
No Reason. Rubber.


Lieutnant Chad: My God, the kid was right. The killer is the tire.
Es war einmal ein Reifen, der hatte genug. Genug davon, rumzuliegen und sich der Sonne herzugeben. Von der gab es in der US-amerikanischen Wüste auch genug. Plus Sand. Den musste man natürlich auch loswerden. Was macht man also, als Autoreifen, mitten im Nichts und ohne Verpflegung?
Genau, man überollt die Schwachen. Die Kleinen. Tiere. 
Auf einmal ein Wuuusch, etwas großes, lautes, glitzerndes fährt am Reifen vorbei. Dieser schaut dem Etwas hinterher. In dem Karren sitzt eine gutaussehende Frau die im Takt zur Musik mit dem Kopf wippt. Der Reifen beschließt, sich etwas in die Angelegenheien der größeren Tiere einzumischen..
"Kannst du mal bitte still sein?", keift die blonde Jugendliche den älteren Mann vor ihr in der Reihe der Zuschauer, die alle mit Ferngläsern ausgestatten den Werdegang des Reifens beobachten, an. "Das ist ja voll ätzend, deine Kommentare!" Eine ältere Frau mit grauem Haaransatz schüttelt still und augenverdrehend den Kopf und widmet sich wieder dem Zuschauen.

So ungefähr kann man sich den Film Rubber von Quentin Dupieux vorstellen. So und nicht so ähnlich. Oder doch. Wie auch immer - ich werde hier auf eine genaue Beschreibung verzichten, weil Rubber einfach das ausmacht, was er ist: Manche bezeichnen es als bloßen Trash, andere wiederum als originelles und smartes Spiel mit dem Medium Film. Was Rubber auch ist, er ist auf seine Art und Weise genial.

Man in wheelchair: Excuse me, I hate to be a bother, but... the way I look at it, this scene makes no sense at all. Not that it was great to begin with, but at least I understood it. Now, this is just uh, totally confusing.

Eine gute Beschreibung WAS Rubber eigentlich ist liefert der Film selbst, nämlich in den ersten gesprochenen Sätzen:

Lieutenant Chad: In the Steven Spielberg movie E.T., why is the alien brown? No reason. In Love Story, why do the two characters fall madly in love with each other? No reason. In Oliver Stone's JFK, why is the President suddenly assassinated by some stranger? No reason. In the excellent Chain Saw Massacre by Tobe Hooper, why don't we ever see the characters go to the bathroom or wash their hands like people do in real life? Absolutely no reason. Worse, in The Pianist by Polanski, how come this guy has to hide and live like a bum when he plays the piano so well? Once again the answer is, no reason. I could go on for hours with more examples. The list is endless. You probably never gave it a thought, but all great films, without exception, contain an important element of no reason. And you know why? Because life itself is filled with no reason. Why can't we see the air all around us? No reason. Why are we always thinking? No reason. Why do some people love sausages and other people hate sausages? No fucking reason.
Cop Xavier: Come on! Don't waste your time explaining that garbage. Let's go!
Lieutenant Chad: Just a minute, let me finish.
[looks back at the audience]
Lieutenant Chad: Ladies, gentlemen, the film you are about to see today is an homage to the "no reason" - that most powerful element of style. Quelle


Rubber erhält von mir NEUN von ZEHN Erdbeersternen, schon allein weil ich Freude aus der Vorstellung schöpfe, diesen Film Freunden zu zeigen und ihre Reaktionen zu beobachten.

Was ist Eure Meinung zu Rubber? Gummiartig gut oder kautschuckartig knautschig?
  


Rubber
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Thriller, Science Fiction-Film, Horrorfilm, Komödie, Dokumentarfilm - alles, was du willst.
Regie: Quentin Dupieux
Mit: Stephen Spinella, Wings Hause, Roxane Mesquida
Aus: Frankreich (Sprache: Englisch)
Unwichtige Infos: FSK 16
Für: Menschen die immer schon mal einen Autoreifen in Aktion sehen wollten, Leute die keine Skorpione mögen und Krimifans.

PeteBacks Rezension zu Rubber findet ihr HIER, wie immer, Sonntäglich, und erzählt mir nicht das heute Montag ist!