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Freitag @ 8/24/2012
(7) Liebesbekundigungen
Soul Calibour V (ソウルキャリバーV) - wie ein Goldlöckchen versagte.

Kürzlich habe ich mir das PS3 Spiel Soul Calibur V (ソウルキャリバーV) aus der Videothek ausgeliehen - da ich großer Fan des Vorteils und auch der davor liegenden Teile der Serie war (ich erinnere mich noch an die Zeiten mit denen ich mit meiner Freundin vor dem Fernseherkasten saß und mit großen Augen auf ihre Playstation 2 starrte, in der ehrfürchtig Soul Calibur steckte) und mich vom neusten Ableger überzeugen wollte.

Man, was wurde ich enttäuscht! Einige Reviews auf anderen Seiten und in Zeitschriften deuteten es ja schon an, aber nun konnte ich mich von der Oberflächlichkeit selbst überzeugen! Für alle, die keine Ahnung um was es bei Soul Calibur V geht:




Das Spiel ist ein Beat-em Up - sozusagen ein Spieler VS Spieler Spiel. Man prügelt sich mit zwei Charakteren über die Bildschirmfläche und hat Spaß dabei. Eigentlich. Für den Solomodus gab es in den Vorgängerteilen immer den  mehr oder weniger kleinen Abenteuermodus, d.h. jeder Charakter des Spiels wurde in einer kleinen Geschichte vorgestellt und präsentiert. Da das Spiel viele Charaktere besitzt, bietet das nicht gerade Tiefe, aber ist unterhaltsam und abwechslungsreich. Eben ein Spiel zum Abschalten und wild Knöpfe drücken.

Soul Calibur V stellt keine Charaktere vor, außer den beiden Protagonisten, den blondgelockten Schwert-und-Schildkämpfer Patroklos und seine ebenso blauäugigen Schwester Pyrrha. Der rote Faden des Storymodus ist derart an den Haaren herbeigezogen und schlecht, dass es schon wieder lustig ist. Und damit nicht genug! Alles wird in STANDBILDERN und Skizzen, die weder liebevoll noch detailliert sind, erzählt - es gibt nur sehr wenige animierte Cutscenes. Hier die Kurzfassung:




Goldlocke Patroklos sucht seine Schwester und findet sie, von der bösen Tira verführt, in Europa. Sie werden getrennt. Nach Hin- und Her bekommt er Unterstützung von einem gewissen Z.W.E.I., einem Werwolf, Viola, einer Magierin die nicht weiter erwähnt wird und dem legendären Siegfried (den Kenner der Serie natürlich wiedererkennen, auch mit Bartansatz). Doch Goldlocke und Pyrrha werden 'beobachtet' und so wird er von seiner Schwester erneut getrennt. Irgendwie bekommt er dann Hilfe von seiner Mutter in Form von Soul Calibour, dem heiligen Schwert. Pyrrha hingegen schließt sich wieder Tira an und verfällt dem bösen Schwert, Soul Edge, weil sie ja so alleine ist und so. Kurzum, sie trifft ihren Bruder wieder, er bringt sie um
Nein doch nicht - an dieser Stelle verbessert sich das Spiel, und die Zeit wird zurückgedreht - vielleicht war es falsch so zu handeln, und er hat seine Schwester lieber entkommen lassen. Es wird auf ZWEI umgeschaltete, der sich mit Nightmare, auch so einem ganz Bösen, prügelt. Dann kämpft Patroklos wieder gegen seine Schwester, die vom Bösen besetzt ist. Dann kämpft er gegen seine eigene Mutter, die ihn auch nur verführen wollte - und am Schluss liegt sich die 'Familie', so nennen sich Bruder und Schwester immer wieder, in den Armen und sind glücklich, die beiden Schwerter Calibour & Edge vernichtet zu haben.
Hä?

Das soll es gewesen sein, dachte ich mir? Der Storymodus war ungefähr zweieinhalb Stunden lang - und ich hatte ingesamt nur Pratokolos, Phyrra und ZWEI spielen können. Ivy, Viola und Tira, die zumindestens vorkommen - Fehlanzeige. Die meiste Zeit  prügelte man sich gegen unwichtige, unbekannte Gegner durch, die auch Hans Jürgen hätten heißen können.

Arcadekämpfe + Charaktere. "Spiel doch die, da wirst du schon auf deine Kosten kommen.", sagte mein Erdbeerliebster und verdrehte über meinen Ärger die Augen. Doch auch dort suchte ich die fadenscheinigen Hintergrundgeschichten der anderen Charaktere umsonst - lediglich lieblos aneinandergereihte Zufallskämpfe erwarteten mich. Die restlichen Charaktere sind zwar vorhanden, dank fehlender Präsentation aber ziemlich farblos - viele der alten Persönlichkeiten wurden, da das Spiel zeitlich gesehen Jahrzehnte nach dem vierten Teil spielt, durch deren Söhne/Enkel ersetzt. So fehlen im neuen Soul Calibur letztendlich Talim (Nooooin!), Zasalamel, Seong Mi-na, Yun-Seong, Rock und Setsuka - ersetzt dagegen wurden Taki, Xianghua und Kilik. Doch es kommt noch schlimmer: Die Kampfstile der erstgenannten gestrichenen Charaktere wurden gestrichen - vollkommen!
Für mich als Fan des vierten Teils ist das echt ernüchternd - ich habe nichts gegen neue Charaktere, finde die Lieblosigkeit mit der die 'Neuen' in Teil V. vorgestellt werden, aber sehr enttäuschend.
Gastcharaktere sind diesmal Ezio aus Assassin's Creed und Devil Jin aus Tekken, der im Grunde genommen aber nur als Kampfstil vorhanden ist und alleine erstellt werden soll.
Der Onlinemodus in Soul Calibour V soll irgendwie toll sein, hab ich gehört. Da ich auf dem 'normalen' Schwierigkeitsgrad schon anfange zu heulen, sehe ich da wenig' Chancen für mich.
Der 'Legendäre Seelen' Modus ist ein besonders harter Brocken. NPVs die deine Attacken anhand deiner Eingaben voraussehen und dich in Grund und Boden rammen. Nein danke.

Kampfsystem - von vielen hoch in den Himmel gelobt, von anderen höchsttechnisch und kompliziert verflucht. Ehrlich gesagt kann ich dazu nicht viel beisteuern - ich fand es gut, wie immer, aber auf die Technik kam es mir bei Soul Calibur noch nie an - sondern auf die Persönlichkeit dahinter. Was für Kerle gilt zählt wohl auch ein bisschen für Spiele ;P Auf den Humor kommt es an. Haha.

Der Charaktererstellungsmodus dagegen ist nett. Unterhaltsam. Man kann skurile, hübsche, grottenschreiend hässliche Typen oder Frauen erstellen und mit ihnen kämpfen. Da man aber weder Waffen kreieren noch Zusatzklamotten freischalten kann (nur erkaufen, im PSN Store) mit der Weile etwas reizlos. Freischaltbare Artworks & ähnliches gibt es auch nicht mehr - das spielinterne Geld wurde durch ein Erfahrungspunktesystem ersetzt. 

Letztendlich frage ich mich, wie lange die Entwickler an Soul Calibur V gesessen haben - entweder nur ein paar Wochen, so sieht das fertige Spiel zumindestens aus (Standbilderskizzen, keine richtigen Artworks und Cutscenes sucht man vergebens) - oder es wollten zu viele vom Kuchen haben und jeder wollte 'seine' Ideen verwirklichen: man einigte sich auf einen matschigen Brei.
Fazit: Für Onlinespieler und Neueinsteiger bestimmt spaßig, für mich als Solospielerin und alter Fan der Serie fast spaßlos - mir scheint, man hat Soul Calibour V. alles genommen, was Einzelzockerern noch Freude bereitete: Liebevolle Charaktere, abwechslungsreiche Ministories und humorvolles Augenzwinkern in der Geschichte selbst.

VIER von ZEHN Erdbeersternen.

Was ist Eure Meinung zu Soul Calibur V? Habt ihr die Vorgänger gespielt? Selber schon Erfahrungen mit dem neusten Teil gemacht?

Soul Calibur V ( ソウルキャリバーV ) 
Entwickler: Project Soul
Plattformen: PS3, XBox 360
Erscheinungsdatum: Februar 2012
Genre: Beat-em Up, Action
Single- und Onlineplayer

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