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Sonntag @ 8/26/2012
(5) Liebesbekundigungen
I'm a Cyborg, but that's okey! (싸이보그지만 괜찮아)

Filmprojekt Sonntag: Gemeinsam zweisam Filme bloggen! Hier findet ihr PeteBacks vollkommen unterschiedliche Meinung zum Film.

Habt Ihr Euch schon mal gefragt wie es ist, als Cyborg in einem Menschenkörper geboren zu sein? Nein? Na, dann wird es dafür wohl mal wieder Zeit.
Den Film I'm a Cyborg, but that's okey würde ich unter der Kategorie der Filme abstempeln, bei denen man sich alle 20 Minuten fragt, wieso man ihn eigentlich nochmal schaut. Die Handlung ist - zumindestens anfangs - derart skuril und abgefahren verrückt, dass es nicht ganz einfach ist Einstieg zu finden.





Die 20 Jährige Young-goon denkt, sie wäre ein Cyborg. Als sie sich bei einem Energieladevorgang schwer verletzt, wird sie in die Psychatrie gebracht. Dort lernt sie nach einer anstrengenden Eingewöhnungszeit den jungen Il-Sun kennen. Ein Dieb, der nicht nur Objekte sondern auch Charaktereigenschaften stehlen kann.
Als Young-goon kurz vor dem Hungertod steht (denn Batterien sind nicht sehr nahrhaft), steht er vor der Aufgabe sie davon zu überzeugen, dass Batterien nicht die richtige Nahrung sind.

Die Erzählweise des Films ist, wie bereits erwähnt, gewöhnungsbedürftig. Ich habe meine Weile gebraucht, hineinzufinden, was zum Teil durch die skurile, teilweise sehr alberne Umgebung, und den satirisch anmutenden Nebenfiguren der Psychatrie kommt. Zudem erklären sich manche Handlungen nicht sofort - der Zuschauer wird quasi mitten ins Geschehen geworfen, was besonders bei einigen Rückblicken und Nebenhandlungen für Verwirrung stiftet.
Doch der Film belohnte mich gegen Ende großzügig: Zum einen wird das Portrait einer stark vereinsamten, hilfesuchenden jungen Frau, die eine verkorkste Jugend hinter sich hat, gezeichnet. Zum anderen bekommt man hier eine feinfühlige, irgendwie originelle und sehr liebevoll-süße Liebesgeschichte, die kein bisschen kitschig schmalzig ist, geliefert. 
Die Musik des Filmes erinnerte mich immer wieder an die fabelhafte Welt  der Amelie, ich fand sie sehr passend zum Film und nicht zu dramatisierend.
Hat man sich erst mal an Setting, Einbildungen und Batterien gewöhnt, kommt man irgendwann auch hinter die versteckte Weisheit des Films (denn hinter der amüsanten Fassage stecken eine Menge philosophischer und psychologische Ansätze):

Es ist ok ein Cyborg zu sein, solange es nur niemand merkt. Und wenn es jemand merkt, muss man sich entweder selbst ändern - oder die Umwelt solange sich ändern, bis es eben OK wird. Quelle

I'm a Cyborg, but that's okey ist ein besonderer Film, der nicht sofort verstanden werden muss/kann/soll. Es ist ein Film, der sich lustig macht und der zum Nachdenken anregt - ich liebe Filme, über die man sich streitig sein kann und dessen Botschaft nicht eindeutig ist. Ich wünsche mir mehr solcher Filme. Deshalb bekommt der Film auch

ACHT von ZEHN Erdbeersternen.

Dies ist übringens Teil eines Blogprojektes von PeteBack und mir, bei dem wir jeden Sonntag über einen Film bloggen, den wir beide unabhängig voneinander schauen & gemeinsam rezensieren. Wenn ihr mitmachen wollt schreibt uns an! (: Seinen Beitrag zu I'm a Cyborg, but that's okey findet ihr bald HIER.

I'm a Cyborg, but that's okey (싸이보그지만 괜찮아)
Erschienen am: 17. Januar 2008
Genre: Komödie, Drama, Romanze
Regie: Park Chan-wook
Mit: Lim Soo-Jung, Jung Ji-Hoon, Oh Dal-soo
Aus: Südkorea
Unwichtige Infos: Laufzeit 1h 45min
Für: Sci-Fi-Psychotherapeuten, Rettichfans, Zähneputzer, Filmliebhaber die gerne diskutieren

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