Freitag @ 7/29/2011
Nashörner und Fischstäbchen - Midnight in Paris
Salvador Dali mag Rhinozerosse. Besonders, wenn sie Liebe machen. Ja, ihre Art Liebe zu machen ist wohl ziemlich einzigartig. Aber was sagt Hemmingway dazu? Die Straßen in Paris sind voller Fragen und Waschsalons, die einer Dinnerparty ähneln. Dieser Trailer verrät herrlich genug wenig über den Film, genausoviel wie man braucht, um sich ein völlig anderes Bild von ihm zu erschaffen, wenn man ihn dann tatsächlich schaut, so wie ich gestern.
Obwohl ich ja eigentlich London viel schöner finde als Paris, erschafft der Film eine gewisse magische Aura, die nie zu phantastisch wirkt und im Rahmen einer sarkastisch humorvollen Realität bleibt. Gil (Owen Wilson), ein unerfolgreich gebliebener Autor aber doch recht berühmter Hollywooddrehbuchschreiberling, der eigentlich genau dies nicht sein will, sucht verzweifelt Anerkennung von seiner Verlobten Inez (Rachel McAdams). Bei einer Reise nach Paris treffen sie auf zwei Freunde von ihr, die Gil so richtig abnerven. Dazu kommen noch die ätzenden Eltern Inez, ihr Vater der einen Privatdedektiv auf ihn ansetzt, da er viel lieber das nächtlich-romantische Paris erkundet als auf glitzernde Prominentendiscos zu gehen, und ihre Mutter, deren einziger Satz gegenüber ihm: "Cheap is Cheap." ist.
Seine einzige Lösung ist die Flucht und die gelingt ihm auch dermaßen gut, dass er sich auf einmal in den goldenen und wilden Zwanziger- und Dreißigerjahren Frankreichs wiederfindet. Plötzlich befindet er sich inmitten von F. Scott und Zelda Fitzgerald, Salvador Dalí (Adrian Brody), Luis Bunuel sowie Getrude Stein (Kathy Bates).
Irrsinnig, but not too much, komisch, wenn auch immer auf dem Teppich bleibend und irgendwo anrührend.
Titel: Midnight in Paris
Im Kino seit dem 18.8.2011
Aus: den USA
Regie: Woody Allen
Genre: Komödie, phantastisch angehauchter Film
DREI von FÜNF Erdbeerpunkten.
"Manchmal wünschte ich mir, ich wäre ein Fischstäbchen. Früher oder später würde ich in der Pfanne landen, aber bis dahin hätte ich wenigstens meine Ruhe.“
Arschkalt - genau so ist der Film. Aber auch wiederum arschgut. Entschuldigt diese Fäkalausdrücke. Ich höre nun auf damit.
Rainer Berg (Herbert Knaup) macht seine Arbeit so gut er kann. Er hat Erfolg damit, genau soviel wie es zum Leben reicht. Dreck vergeht nicht. Oder tiefgekühltes Unkraut? Dann bekommt er eine neue Vorgesetzte. Und mit ihr, viel schlimmer, einen einzuarbeitenden Liefaranten. Den kann er wirklich nicht gebrauchen, vor allen Dingen weil er das komplette Gegenteil von Rainer zu sein scheint: Lebenslustig, plappermaulig und immer gut drauf. Und tollpatschig. Und wie. Letztere Eigenschaft wirkt sich dann jedoch auch auf Rainers ach so strukturiertes Leben ab, was dem Film genau die richtige Würze gibt um ihn gut werden zu lassen. Realitätsnah, doch nicht ZU nah um ihn wie einen typisch deutsch-dramatischen Film wirken zu lassen, von dem einen Todesfall mal abgesehen. Humorvoll, aber nicht gestellt. Meistens jedenfalls nicht. Und wenn, dann lustig. Irgendwie.
Man findet sich wieder, die Charaktere sind richtige Typen, nicht irgendwelche Klischeefiguren; Fischstäbchen kennt wohl jeder und die Vergletscherung der Gefühle Rainers kann man irgendwie nur zu gut nachvollziehen.
Arschkalt
Im Kino seit: 21.07.2011
Aus: Deutschland
Regie: André Erkau
Wie lange: 90 min kalt stellen
ohne Altersbeschränkung
Genre: deutsche Komödie
VIER von FÜNF Erdbeerpunkten.
Kennt Ihr einen der beiden Filme? Interessiert Euch einer? Wieso? Warum? Weshalb nicht?
Labels: deutsche Filme, Filme, Filmreviews, Trailer