Dienstag @ 5/31/2011
Hundezähne kreuze man mit Katzen nicht.
Manchmal findet man scheussliche Filme, denkt man hätte einen guten erwischt weil die Beschreibung auf der Rückseite so ansprechend war. So auch bei folgendem Film, namens Hundezahn, Originaltitel "Dogtooth".
Abgeschottet von der Außenwelt werden zwei Töchter und ein Sohn ganz im Sinne der reichen Eltern erzogen. Den pubertierenden Jugendlichen wird dabei ein verqueres Weltbild voller Lügengeschichten vermittelt: Die Welt hinter der Gartenhecke ist angeblich ein böser und gefährlicher Ort und gewohnten Begriffen des Alltages werden neue Bedeutungen zugesprochen. Das Familienleben ist geprägt von emotionsloser Disziplin und den unschuldig-perversen Spielen der drei Geschwister, die sich damit die Zeit vertreiben. Die scheinbar perfekte Idylle erhält erste Risse, als die Töchter und der Sohn sich die Frage stellen, was wirklich hinter der Gartenhecke liegt.
Dazu noch oskargekrönt, was soll man dabei falsch machen. Ich nahm ihn mit.
Und machte eine ganz schön skurile Erfahrung, bei der ich nicht weiß ob ich sie vielleicht lieber nicht hätte machen sollen. Der Film war - ohne irgendwie zu spoilern - ganz anders als man erwartet hatte. Ihr denkt vielleicht, ihr bekommt hier ein psychologisch-pädagogischen Thriller? Nein, schlimmer. Der Film bleibt ruhig: In stehts stehten und statischen Bildern liefert er ein Abbild einer Familie, wie sie nicht sein dürfte! Inszest, Verdrehung der Wahrheiten und Lügengeschichten sind hier an der Tagesordnung. Die Kinder, obwohl bestimmt schon Volljährig, benehmen sich wie 8 jährige Mädchen, der Junge wird mit einer anderen Frau 'ruhig gestellt' und Katzen werden - nein, ich sag's nicht.
Teilweise ein sehr guter Film (obwohl es sehr schwer fällt, ihn überhaupt zu werten) wenn er auch keinen Hintergrund mitliefert. Der Zuschauer wird beim Ende einfach so stehengelassen - und fragt sich: Ist das jetzt wahr? Auf welchen Tatsachen beruht der Film? Welchen Hintergedanken hatte der Regisseur? Wie war es für die Schauspieler, so etwas zu spielen?
Auf der DVD habe ich jedenfalls nichts dergleichen gefunden. Schade. Dabei gibt es das doch selbst bei den dümmsten amerikanofilmen! Warum also nicht hier? Es hätte mich wirklich interessiert. Der Film hat so viel Tiefgründigkeit, dass es wehtut.
Originalname im Griechischen: Kynodontas
Erscheinungsdatum /Kinostart : 15.4.2011
FSK: 16 (Meiner Meinung nach.. eher 18. Wirklich, auch junge Menschen verstehen die abgrundtiefe Abgründigkeit hinter solchen Dingen. Die Atmosphäre ist nämlich das schlimmste an dem Film.)
Genre: Psychologischer Abgründigkeitsfilm des menschlichen Daseins
Erscheinungsdatum /Kinostart : 15.4.2011
FSK: 16 (Meiner Meinung nach.. eher 18. Wirklich, auch junge Menschen verstehen die abgrundtiefe Abgründigkeit hinter solchen Dingen. Die Atmosphäre ist nämlich das schlimmste an dem Film.)
Genre: Psychologischer Abgründigkeitsfilm des menschlichen Daseins
ZWEI von FÜNF Punkten.
(Warum? Weil er mir keine Erklärungen lieferte ((obwohl er das bestimmt auch nicht sollte)), weil er zu emotionslos-wertend war, weil er keine Lösung zum Ende anbot, keinen Hoffnungsschimmer.. er war mir zu abgründig, irgendwie. Dann doch lieber Zombieapokalypsen. Die sind wenigstens zu bekämpfen!)
Trotz meiner objektiv "schlechten" Bewertung würde ich den Film weiterempfehlen. Denn nur weil er wenig Punkte bei mir hat, heisst das nicht, dass er nicht interessant ist.. und das ist er. Wirklich. Leider.
Trotz meiner objektiv "schlechten" Bewertung würde ich den Film weiterempfehlen. Denn nur weil er wenig Punkte bei mir hat, heisst das nicht, dass er nicht interessant ist.. und das ist er. Wirklich. Leider.
Kennt ihr diesen Film? Habt ihr schonmal von gehört? Würdet ihr ihn Euch ansehen? Selbst nach meiner Wertung, oder eher dem Trailer nach?
Labels: Filmreviews, Skurilitäten, Trailer