Samstag @ 2/26/2011
Von Veganern und dem Freeganismus.
Oder auch nicht?
Die Diskussionen und ein heute erschienener Artikel in der Berliner Zeitung haben mich dazu angetrieben, endlich mal über den Veganismus und dessen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen zu schreiben. Ich verfolge schon lange fasziniert die Mode des Veganismus. Für mich etwas für Menschen die keine anderen Hobbies haben. (Nicht, das ich nun falsch verstanden werde: Dieser Eintrag wiederspiegelt lediglich meine Gedanken und aufgetriebenen Informationen zu diesem Thema, ich habe nichts gegen Veggies und Vegetarier, ich akzeptiere sie. Allerdings bezweifle ich, das Menschen die so leben auch "Normalkonsumenten" vollwertig akzeptieren.)
Diese Käfer sind garantiert Eiweißhaltig. |
Was ist Veganismus eigentlich? Meiner Meinung nach eine Lebenseinstellung und -Weise. Oftmals ökologisch und ethisch begründet stellen Menschen ihre Essgewohnheiten um. Jegliche Lebensmittel (und oftmals auch andere Produkte) die tierischer Herkunft sind, lehnen sie ab. Darunter fallen im allgemeinen Fleisch, Eier, Käse, Milch, Honig oder auch Materialien wie Wolle und Leder. Speziell heißt das:
Apfelsaft - kein klarer, denn der könnte mit Gelantine verdünnt sein
Shampoo - gibt es nur in speziellen veganen Geschäften, kostet um die 7-8 Euro, gibt es in diversen gängigen Drogeriemärkten. Suchen muss man es trotzdem. (;
Chips, Kroketten - gibt's auch nicht, weil sie oftmals Milchmehl enthalten
Krokoleder - ist leider auch verboten. Schadeee D:
Essen dürfen sie dagegen:
Kalziumprodukte (Hafer, Kohl, Sesam und Haselnüsse), Eisenhaltige Produkte (Mohn, Hirse, Knäckebrot), Produkte mit Omega-3-Fettsäuren (Leinsamen usw) und Proteine (Erbsen, Bohnen und alles das Pupse macht).
Viele Menschen sind es nicht, die sich vegan ernähren. (0,1 Prozenz in Deutschland?) Allerdings auch verständlich, wer möchte schon seine Einkaufsgewohnheiten komplett umstellen weil man sich nun ALLES Kleingedruckte auf Verpackungen durchlesen muss, nur um festzustellen, dass im Brotaufstrich doch Gelantine steckt? Der frühere 5-Minuten Einkauf dauert nun Stunden. Juhuu! Den Begriff Veganismus erfand 1944 ein gewisser Donald Watson (What's on? haha..)- seit 1960 gibt es in Amerika eine Vegane Gesellschaft, die in Deutschland existiert erst seit einigen Jahren.
Problem dabei: Mangelerscheinungen. Viele bezweifeln sie (überzeugte Irre behaupten auch, Veganismus sei gesünder - der Fernseher hat sich ja auch nie durchgesetzt!) doch Studien beweisen, dass Veganer leichter an körperliche Mangelerscheinungen (vor allen Dingen fehlt ihnen das Vitamin B12, da es nur in tierischer Nahrung zu finden ist) erkranken, als fleischfressende Menschen. Natürlich wirkt sich das bei jedem Menschen unterschiedlich aus, von daher kann man hier nicht pauschalisieren. Mangelerscheinungen sind unter anderem Müdigkeit, Verdauungsprobleme und Blutarmut. Einziger Ersatz ist FLEISCH oder Nahrungsergänzungsmittel.
Amüsanterweise gibt es sogar eine Bewegung, die sich selbst "Freeganer" (vom Freeganismus) nennen und gegen den Kapitalismus kämpfen. Da diese Bewegung so kurios ist, möchte ich ihn Euch nicht vorenthalten:
Freeganer versuchen, ohne zwangsläufig einhergehende eigene materielle Not möglichst weitgehend kostenlos zu leben.
Was heißt das? Es heisst, sie verwerten abgelaufene und weggeworfene Lebensmittel, benutzen öffentliche Verkehrsmittel nur ohne Bezahlung und beziehen lieber verlassene Gebäude als "zu vermietende". Sie legen großen Wert auf gemeinschaftliches Beisammensein und gegenseitiges Nehmen, Geben und Helfen. Hauptgrund dafür ist der Boykott der Konsums- und Zwangsgesellschaft & dem Kapitalismus. Davon sollten sich einige Kreislerinnen mal eine Scheibe abschneiden.
Sie kritisieren eine Gesellschaft, die ihre Mitglieder nach ihrer Überzeugung unnötig dazu zwingt, einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachzugehen, um den eigenen Lebensunterhalt sicherzustellen und für die Erfüllung auch der lebensnotwendigen Bedürfnisse zu bezahlen.
Wenn ich ehrlich bin, finde ich den Grundgedanken des Freeganismus gar nicht so schlecht. Die Umsetzung in die Realität sieht allerdings bitter aus:
Freeganer besorgen sich ihre Lebensmittel aus dem Abfall, fragen Händler und Geschäfte nach abgelaufenen Lebensmitteln und anderem Essbaren, das diese zu verschenken bereit sind und suchen auch ansonsten gezielt nach Möglichkeiten, kostenlose Nahrungsmittel zu erhalten.
Ich bezweifle, dass ich so eine Lebensweise in Kauf nehmen würde. Weitere Informationen auf freegan.at und (natürlich, wo sonst?) Wikipedia.
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Und nun meine gewohnte Frage an Euch: Was sagt ihr dazu?
Wie findet ihr den Veganismus? Ist Euch der momentane Trend dazu auch schon aufgefallen? Oder seit ihr gar auch überzeugte Veganer?
Und im Vergleich dazu - den Freeganismus? Zu krass oder total begündet? Saaaaagt! Ich schreib sowas ja nu' nicht nur auf, um labern zu können! Ich mag Meinungen hören! (:
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