Donnerstag @ 11/11/2010
"Die ist bestimmt immer artig."
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich falsch eingeschätzt werde. Dies bestätigt sich mir immer öfter in meinem Berufsleben - schon als ich letztes Jahr einen dummen kleinen Nebenjob (der leider viel viel anstrengender war als angenommen - Aubeuterverein!!!! Namen werden verbannt, anstatt genannt!) tätigte wurde ich missbehandelt. (Nicht misshandelt, sondern einfach nur falsch behandelt oder verstanden - da gibt es einen Unterschied!) Ich unterscheide dabei immer nach unterschiedlichen Situationen und Personen.
Da mein Blog fast ausschließlich Leser anspricht die mich nicht persönlich kennen (Ausnahmen bestätigen die Regel) kann ich diese Frage hier stellen: Wie würdet ihr mich einschätzen? (Um jemanden einschätzen zu können, muss man sich natürlich wenigstens ein Bild von ihm machen können, und dass kann man nur wenn man denjenigen zumindestens ein kleines bisschen kennt..) Würdet Ihr mich eher als offene, aufgeschlossene und total umgängliche Person bezeichnen, oder bin ich für Euch eher ein Leseratte ohne Freunde und mit vielen Kuscheltieren, mit denen ich täglich Voodoodiskussionsrunden veranstalte? Oder beides? Oder keins von beiden, sind die Beispiele zu skuril? höhö..
Aber zurück zum eigentlichen Thema, Menschen die mich falsch einschätzen. Dies ist mir neulich passiert: Man fragt mich, ob ich denn auch mal unartig sei.
"Leonie ist bestimmt total artig und lieb. Sie kann nicht verrückt sein. Oder?"
"Nunja..."
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl dass ich auf Menschen, die ich wenig oder kaum kenne und zu denen ich schwer einen Draht bekomme, wie ein verschlossenes Buch wirke. Ein Buch, dessen Inhalt sie nicht kennen, ihn aber in einer ordentlichen und artigen Schrift und mit gesitteter Story, vermuten.
Ich bin so verschlossen, wenn ich mich unwohl fühle! Obwohl.. das stimmt nicht. Ich fühle mich bei meiner jetzigen Arbeit nicht unwohl. Ganz und gar nicht, ich habe bisher kaum etwas schöneres gemacht - kaum. Ich fühlte mich kaum wohler! Warum bin ich dann trotzdem nicht ich selbst? Nicht wirklich, jedenfalls. Manchmal habe ich das Gefühl ich hätte zwei Seiten.. (zumindestens zwei denen ich immer wieder begegne, denen ich aber nie habhaft werde) die eine - still, ruhig und artig. Man kennt mich nicht, die liebe Leonie.
Die andere - abgedreht, etwas verkorkst, manchmal kaum zu bremsen laut, bissig und verschmust. Ganz andersartig, auf alle Fälle. Diese Seite zeige ich nur Freunden, meiner Familie und meinem Erdbeerliebsten. Ganz ganz selten bekommen Menschen, die ich noch nicht so lange kenne, sie zu sehen. Wenn, dann müssen sie schon argh auf meiner Wellenlänge schwimmen. Das kommt vor (leider zu selten?), vielleicht sollte ich die Meinung meiner Mutter verwirklichen: " Lerne mehr Leute kennen, dann öffnest du dich auch mehr! " Ich glaube nicht, dass ich das tun würde. Zum einen WILL ich es gar nicht (noch mehr Leute in meinem realen Leben kennenlernen.. jedenfalls nicht durch meine MUTTER xD) zum anderen könnte ich es nicht, weil ich es nicht will.
Störe ich Euch, mit meinem Gebrabbel? Ich höre schon auf. Ich habe nur versucht mir etwas von der Seele zu schreiben, was mich doch sehr trifft - fehleinschätzungen mag ich nicht. Auch nicht die Tatsache, dass man immer meint ich wäre BRAV. Gibt es etwas schlimmeres als brav zu sein? Ich glaube nicht. Ewig brave Leute stempelt man (zumindestens ich) immer zu leicht als langweilig und öde ab. Brave Leute versprechen keine Aufregung, mit denen kann man nichts erleben. Die sind nie spontan und lachen nur über artige Witze. Und all das tue ich nicht. Ich bin ganz und gar das Gegenteil - aber eben nur, wenn ich es mich traue. Wenn ich mich im Kreis der meinen geborgen fühle. (Im Internet ist es so viel einfacher, selbst zu sein und sich doch zu verstellen. Ich wette, wenn ihr mich treffen würdet wäret ihr erstaunt wie anders ich wäre, als ihr es Euch vorgestellt habt!)
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