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Freitag @ 3/22/2013
(2) Liebesbekundigungen
Oh welch trostlose, Glitslose Welt.

Ja, das Cover des Buches ist sehr sehr augenkrebserregend. Aber auffällig!
Sicherheitspersonal in Amsterdam nehmen ein seltsames und verwirrendes (oder verwirrtes?) Wesen fest. Es macht ihnen Angst. Es gibt Walgeräusche von sich, singt, ist in seiner eigenen Welt gefangen - scheint irgendwie die Sonne durch sich durch scheinen zu lassen und ist weder alt noch jung. Die nicht ganz motivierten Polizisten verfrachten es in eine Zelle, in der es erstmal weiteren Beobachtungen ausgesetzt ist.
Die Wissenschaftler Jean Maas und Herold Klein nehmen sich dem Wesen an und versuchen seine "Sprache" zu analysieren.. dabei finden sie heraus, dass einige Jugendliche in der Lage sind zu verstehen, was es sagt:
Es möchte einen Bleistift haben.

Ganz unabhängig davon geht in derselben Stadt der gelangweilte Jay de Bono seiner Lebensbeschäftigung nach: Schüler sein. Sein größtes Hobby: Remixe erstellen. Als er durch die Wissenschaftler das erste Mal mit dem Glits in Berührung kommt, fängt sein Leben an in anderen Bahnen zu verlaufen - zusammen mit der jungen Rachel, eine andere Jugendliche, die das Glück hat die Sprache des Glits zu verstehen, beginnt der im Buch sogenannte "Roadtrip". 

Der Anfang des Buches ist sehr gemächlich und ich komme nicht umhin zu erwähnen, dass das Buch sich erstaunlich viel Zeit gibt den Charakter Jays sowie die emotionalen Ausbrüche von Rachel und den Wissenschaftlern zu erzählen. Das ist schön, wirklich. Ich kam Jay wirklich näher und zu keinem Zeitpunkt im Buch hatte ich das Gefühl einen "genretypische" Klischeejugendliche vor mir zu haben - auch das Sicherheitspersonal sowie die anderem Erwachsenen sind sehr glaubenswürdige Menschen. Doch nun zum Glits. Er/es ist.. merkwürdig. Durch und durch. Ohne zu viel zu verraten ist es wohl Absicht vom Autoren, nie zu genau zu werden, was die Umstände und Motive des Glits angeht. Leider nahm mir das auch ein bisschen die Bildhaftigkeit des "Aliens" und  ich hatte leichte Probleme, wie er denn nun aussehen könnte - menschlich, oder nicht? Gegen Ende des Buches passiert eine Menge - es wird chaotisch, und die Szenen werden oft gewechselt. Das alles wäre weniger schlimm, wenn das Ende nicht ganz so abrupt und unvorbereitet sowie nicht nachbereitet wäre - damit meine ich weniger WAS es denn mit dem Glits auf sich hatte, sondern wie die Protagonisten Jay und Rachel das Ende verarbeiten und miteinander umgehen. Das, so stellte ich fest, fehlte nämlich komplett. Mich hinterließ es mit gemischten Gefühlen zurück. Zum einen ist das Buch so phantastisch und realitätsnah wie es nur sein kann (ohne abstrus zu wirken), poetisch und modern zugleich, andersartig und doch irgendwie nah - und dann einfach zu Ende. Es tat mir weh ohne ein paar abschließende Worte von Jay und Rachel getrennt und einfach so in meine eigene, glitslose Welt, zurückkatapultiert zu werden.

Fazit: Glits ist ein fantastischer Jugendroman - dem leider ein bisschen das Abschlusswort fehlt. Das macht das Lesevergnügen mit dem teilweise wirklich schönen Schreibstils des Autors nicht weniger wert, aber betrübt ein bisschen die Gesamtoptik. Damit mein eigenes Abschlusswort nicht zu missstimmig klingt, muss ich noch erwähnen, dass ich sämtliche Personen des Buches (ob Glits oder Nicht-Glits) sehr überzeugend und absolut sympathisch fand! Eine Empfehlung an alle Leser-der-anderen-Art oder die, die überzeugt davon sind, dass diese existieren.


VIER von FÜNF Punkten.

Meint Ihr, die Geschichte des Glits würde Euch fesseln? Kennt ihr andere, ähnliche, alientechnische bzw. phantastische Bücher zum aufsaugen und sich drin einspinnen? (:

Lesen durfte ich Glits durch BloggdeinBuch
Glits
Autor: Robert Wolfe
Verlag: Thienemann
Seiten: 288
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2013
ISBN: 978-3522201735
Aus: den Niederlanden
Beta ist im Thienemann Verlag erschienen, bestellen kann man es hier.

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