Zusammen mit PeteBack habe ich mir eine regelmäßige Blogroll ausgedacht: Gemeinsam Filmbloggen! Wir sehen beide unabhängig voneinander einen gemeinsamen Film und bloggen Sonntags darüber - ganz einfach. Diese Woche ist es bei uns der Film Winter's Bone der am 31. März '11 in die Kinos kam. 

PeteBacks Review finde ihr HIER. Falls ihr mitmachen wollt, schreibt einen von uns einfach an! 

In Missouri ist es kalt. Das merkt man auch in dem Film Winter's Bone und zwar nicht nur an der Tatsache, dass kaum ein Darsteller ohne Mütze umherläuft. Die siebzehnjährige Ree Dolly (ja, sie heißt wirklich so) lebt mit ihrer Familie - zwei jüngeren Geschwistern und einer depressiven Mutter sowie einer Menge Hunden - in ärmlichen und harten Verhältnissen. Dann erfährt Ree das ihr Vater Jessup aus dem Gefängnis gekommen ist, gegen Kaution - für die allerdings eine Hypothek auf ihr Haus aufgenommen werden musste. Wenn sie ihn nicht bis zum nächsten Gerichtstermin wiederfinden (denn er scheint seltsamerweise verschwunden zu sein), könnte die Familie alles verlieren, was sie noch besitzt. Da Ree eine Dolly ist, macht sie sich auf die Spuren ihres Vaters... Was sie dabei entdeckt, ist nicht schön.

Und freundlich auch nicht - ich glaube die Kälte, die in dem Film vorherrscht (und dabei meine ich hauptsächlich das raue Verhältnis das die Bewohner Missouris miteinander pflegen) hat mich ziemlich abgeschreckt. Zu kühl, zu taff erschienen mir die Umgangsformen, die auf noch harscheren Begründungen beruhten als das ich sie geglaubt hätte. Irgendwie konnte ich mich in der ganzen kalten Thematik gar nicht in Ree Dolly hineinversetzen, zu fremd und zu andersartig war ihre Welt im Vergleich mit der meinen. Im Nachhinein betrachtet ergibt diese Art zwar, wenn man das Ende betrachtet, Sinn - aber gefallen hat es mir zum Zeitpunkt des Schauens trotzdem nicht so ganz.

In einer Filmkritik habe ich gelesen, dass der Film die Protagonisten nicht vorführen soll, sondern sich auf ihre Lebensweise einlässt. Und das stimmt. Es ist ungeschönt (abgesehen von der Tatsache, dass alle Frauen irgendwie immer frisch gewaschene Haare haben und niemandem so kalt ist, dass er die Jacke zumacht) und authentisch. Die Protagonistin Ree Dolly ist durch und durch selbstlos, sehr verantwortungsbewusst.
Ein Zitat der Schauspielerin möchte ich Euch nicht vorenthalten:

„In einem Interview mit dem Magazin Rolling Stone erzählte Jennifer Lawrence etwas über die Szene aus dem Film Winter’s Bone, in der sie ein Eichhörnchen häuten musste. Auf die Frage, ob sie es tatsächlich getan hätte, oder es ein Filmtrick war, antwortete Lawrence: “Für PETA sollte ich sagen, dass die Szene gestellt war, aber scheiß auf PETA.““  Originalquelle - Fundort

Zwar war das Filmvergnügen selbst durch das fehlende Hintergrundwissen (oder der Beweis, dass der Film die Coolness nicht nur spielt, sondern das es wirklich Leute gibt, die so leben) nicht wirklich besser, der Nachgeschmack den der Film bei mir hinterlassen hat allerdings weniger bitter und unverständlich.  

Winter's Bone ist keine so leichte Kost wie anfänglich von mir gedacht und hat durchaus mehr Tiefe als ich mir vorstellen konnte. 

Wer gerne Filme schaut, über die man etwas länger nachdenken muss, die einem nicht so leicht im Magen liegen und die, auch bei anfänglicher Skepsis mehr in sich haben als erwartet, dem sei dieser Film ans Herz gelegt. Auch ohne große filmische Mittel und Budget ist Winter's Bone großes Kino.

SECHS von ZEHN  Erdbeersternen*

* Warum nur sechs Punkte? Da ich beim Filmegucken die Welt, in der Ree lebt, nicht wirklich glauben konnte - nach späterer Internetlektüre nehme ich dem Film seine Authentizität jedoch ab.

Produktionsjahr: 2010

Genre: Drama, Abenteuerfilm

Regie: Debra Granik

Mit: Jennifer Lawrence, John Hawkes, Kevin Breznahan

Aus: den USA

Unwichtige Infos: Laufzeit 1h 40 min

Für: kalte Nerven, Naturliebhaber, Landschaftsmaler, stille Menschen

Zusammen mit PeteBack habe ich mir eine regelmäßige Blogroll ausgedacht: Gemeinsam Filmbloggen! Wir sehen beide unabhängig voneinander einen gemeinsamen Film und bloggen Sonntags darüber - ganz einfach. Diese Woche ist es bei uns der Film Winter's Bone der am 31. März '11 in die Kinos kam. 

PeteBacks Review finde ihr HIER. Falls ihr mitmachen wollt, schreibt einen von uns einfach an! 

In Missouri ist es kalt. Das merkt man auch in dem Film Winter's Bone und zwar nicht nur an der Tatsache, dass kaum ein Darsteller ohne Mütze umherläuft. Die siebzehnjährige Ree Dolly (ja, sie heißt wirklich so) lebt mit ihrer Familie - zwei jüngeren Geschwistern und einer depressiven Mutter sowie einer Menge Hunden - in ärmlichen und harten Verhältnissen. Dann erfährt Ree das ihr Vater Jessup aus dem Gefängnis gekommen ist, gegen Kaution - für die allerdings eine Hypothek auf ihr Haus aufgenommen werden musste. Wenn sie ihn nicht bis zum nächsten Gerichtstermin wiederfinden (denn er scheint seltsamerweise verschwunden zu sein), könnte die Familie alles verlieren, was sie noch besitzt. Da Ree eine Dolly ist, macht sie sich auf die Spuren ihres Vaters... Was sie dabei entdeckt, ist nicht schön.

Und freundlich auch nicht - ich glaube die Kälte, die in dem Film vorherrscht (und dabei meine ich hauptsächlich das raue Verhältnis das die Bewohner Missouris miteinander pflegen) hat mich ziemlich abgeschreckt. Zu kühl, zu taff erschienen mir die Umgangsformen, die auf noch harscheren Begründungen beruhten als das ich sie geglaubt hätte. Irgendwie konnte ich mich in der ganzen kalten Thematik gar nicht in Ree Dolly hineinversetzen, zu fremd und zu andersartig war ihre Welt im Vergleich mit der meinen. Im Nachhinein betrachtet ergibt diese Art zwar, wenn man das Ende betrachtet, Sinn - aber gefallen hat es mir zum Zeitpunkt des Schauens trotzdem nicht so ganz.

In einer Filmkritik habe ich gelesen, dass der Film die Protagonisten nicht vorführen soll, sondern sich auf ihre Lebensweise einlässt. Und das stimmt. Es ist ungeschönt (abgesehen von der Tatsache, dass alle Frauen irgendwie immer frisch gewaschene Haare haben und niemandem so kalt ist, dass er die Jacke zumacht) und authentisch. Die Protagonistin Ree Dolly ist durch und durch selbstlos, sehr verantwortungsbewusst.
Ein Zitat der Schauspielerin möchte ich Euch nicht vorenthalten:

„In einem Interview mit dem Magazin Rolling Stone erzählte Jennifer Lawrence etwas über die Szene aus dem Film Winter’s Bone, in der sie ein Eichhörnchen häuten musste. Auf die Frage, ob sie es tatsächlich getan hätte, oder es ein Filmtrick war, antwortete Lawrence: “Für PETA sollte ich sagen, dass die Szene gestellt war, aber scheiß auf PETA.““  Originalquelle - Fundort

Zwar war das Filmvergnügen selbst durch das fehlende Hintergrundwissen (oder der Beweis, dass der Film die Coolness nicht nur spielt, sondern das es wirklich Leute gibt, die so leben) nicht wirklich besser, der Nachgeschmack den der Film bei mir hinterlassen hat allerdings weniger bitter und unverständlich.  

Winter's Bone ist keine so leichte Kost wie anfänglich von mir gedacht und hat durchaus mehr Tiefe als ich mir vorstellen konnte. 

Wer gerne Filme schaut, über die man etwas länger nachdenken muss, die einem nicht so leicht im Magen liegen und die, auch bei anfänglicher Skepsis mehr in sich haben als erwartet, dem sei dieser Film ans Herz gelegt. Auch ohne große filmische Mittel und Budget ist Winter's Bone großes Kino.

SECHS von ZEHN  Erdbeersternen*

* Warum nur sechs Punkte? Da ich beim Filmegucken die Welt, in der Ree lebt, nicht wirklich glauben konnte - nach späterer Internetlektüre nehme ich dem Film seine Authentizität jedoch ab.

Produktionsjahr: 2010

Genre: Drama, Abenteuerfilm

Regie: Debra Granik

Mit: Jennifer Lawrence, John Hawkes, Kevin Breznahan

Aus: den USA

Unwichtige Infos: Laufzeit 1h 40 min

Für: kalte Nerven, Naturliebhaber, Landschaftsmaler, stille Menschen